Jahrgangsmischung  /

Jahrgangsübergreifendes Lernen

 

 

In unserer Zeit vollziehen sich Veränderungen, Fortschritte und Umbrüche rasanter und tiefgreifender als je zuvor. Für unsere Kinder ist es daher schwieriger geworden in dieser Welt ihren Platz zu finden. Gesellschaftliche Werte und Traditionen, aber auch soziale Beziehungen sind in ständigem Umbruch und von Medien und Technik geprägt. Heterogenität findet sich in der Gesellschaft auf allen Ebenen.

Nicht nur deshalb muss sich auch das System Schule die Frage stellen, welche Form der Organisation zeitgemäß ist und den Kindern die nötigen fachlichen und sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten vermitteln kann, um in der heutigen Gesellschaft zu bestehen.

Besonders vor diesem Hintergrund ist das jahrgangübergreifende Lernen nach Maria Montessori aktueller denn je.

Denn bereits Maria Montessori erkannte Ende des 19. Jahrhunderts, dass es den Bedürfnissen und der Entwicklung der Kinder nicht gerecht wird, sie ausschließlich altersgleich zusammenzusetzen.

Schon Montessori erkannte, dass wir im Leben Erkenntnisse, Fertigkeiten und Einsichten zu sehr verschiedenen Zeitpunkten und auf unterschiedlichem Niveau erwerben (Sensible Phasen).

Sie sieht im jahrgangsübergreifenden Lernen viele Vorzüge durch die Altersmischung.  Nicht nur für die soziale Entwicklung und die Vorbereitung auf das spätere Leben bietet die Jahrgangsmischung eine gute Basis (vgl. Klein-Landeck/Pütz: Montessori-Pädagogik, Einführung in Theorie und Praxis, Herder 2013). Denn Kinder lernen:

  • Rücksicht
  • Gegenseitige Hilfe
  • Akzeptanz von Lern- und Leistungsunterschieden
  • Wissensfestigung durch Anleitung
  • Kooperation
  • Entwicklung von Toleranz
  • Solidarität
  • Perspektivwechsel (Hilfesuchender => Helfer)
  • Verschiedenheit als selbstverständlich anzunehmen

Unser Grundsatz ist es, diese Vorzüge in unserer Arbeit umzusetzen. So existieren aktuell 18 jahrgangsgemischte Klassen an unserer Schule. Die Mischungen finden in verschiedenen Formen statt (1/2, 3/4). Jede Klasse wird von einem Klassenlehrer geleitet, der möglichst viele Stunden in der Klasse unterrichtet.  Kinder, die die „kleine Mischung“ (1/2) besuchen, wechseln in eine „kleine Mischung“ (3/4) und treffen dort auf ehemalige Mitschüler. Neben Phasen individueller Arbeit gibt es auch immer wieder Phasen des gemeinsamen Unterrichtens. Die Richtlinien des Landes NRW sind die Grundlage der Unterrichtsinhalte.